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Holzboden abschleifen

Holzböden geben einem Raum oft erst das richtige Ambiente, das der Bewohner wünscht. Allerdings sind diese schwerer zu pflegen als Stein oder Laminat. Um die Böden in neuem Glanz erstrahlen zu lassen, kommt man oft nicht herum ihn abzuschleifen. Es ist auch nicht notwendig dies von einem teuren Fachmann durchführen zu lassen. Hierfür ist auch wenig handwerkliches Geschick notwendig, lediglich etwas Sorgfalt und Geduld.

Was brauche ich?

Bei kleinen Böden reicht ein normaler Bandschleifer aus. Gerade Treppen lassen sich mit dem Hand Bandschleifer schnell bearbeiten Durch sein Eigengewicht ist es auch nicht notwendig während des Schleifens zusätzlichen Druck auszuüben. Es empfiehlt sich aber einen Schleifrahmen zu benutzen, falls das Gerät noch keine gleichwertige Vorrichtung besitzt, damit ein gleichmäßiges Ergebnis entsteht. Dies ist bei Böden besonders wichtig. Darüber hinaus ist darauf zu achten, dass das geliehene, gekaufte oder gemietete Gerät eine Staubabsaugevorrichtung besitzt. Diese erspart Ihnen während der Arbeit lästige Pausen und sorgt für ein saubereres Schleifergebnis.

Für größere Böden sollten Sie zu einem Bodenbandschleifer oder zur Bodenschleifmaschine greifen. Diese können Sie sich in den meisten Baumärkten ausleihen. Wenn Sie eine große Fläche mit hoher Genauigkeit abschleifen wollen, können Sie auch zu einem leichteren Tellerschleifer greifen anstatt zu dem Bodenschleifer, da hier das Risiko geringer ist das Dellen im Boden entstehen. Allerdings dauert der Vorgang hiermit auch länger.

Für die Ecken können Sie einen Deltaschleifer benutzen, der zum Inventar eines jeden Heimwerkers gehören sollte, da er sehr vielfältig einsetzbar ist.

Genaueres zu den Unterschieden der einzelnen Schleifer könnt ihr hier unter „Die wichtigsten Schleifmaschinen im Überblick“ nachlesen.

Beim Abschleifen von Böden entsteht sehr viel Staub. Diesen sollten Sie möglichst schnell entfernen, damit er sich nicht in Kleidern, Ritzen, Wänden etc. festsetzt. Am besten eignet sich ein Industriestaubsauger hierfür. Sie können allerdings auch den Hausstaubsauger benutzen falls dieser das übersteht.

Für die Ecken in die man weder mit Parkettschleifer noch Deltaschleifer kommt legen Sie sich Schleifpapier und Stahlwolle für die Nachbearbeitung zurecht.

Mit Abdeckfolie und Malerband können Sie alles abdecken, was nicht aus dem Zimmer oder Nebenräumen entfernt ist abzudecken. Der entstehende Staub ist sehr tückisch und durchdringt sogar Schlüssellöcher. Sorgen Sie also vor und sparen sich lästige Reinigungsarbeiten im Nachhinein.

Zum Abschluss Ihrer Arbeiten versiegeln Sie den Holzboden oder behandeln ihn mit Öl. Dadurch wird der Boden wasserabweisend und widerstandsfähig. Allerdings kann das Holz so nicht atmen. In diesem Fall können Sie eine Hartwachsbehandlung durchführen was aber eine häufigere Erneuerung erfordert. Denken Sie auch an den entsprechenden Pinsel um das Öl oder den Parkettlack aufzutragen.

Welchen Arbeitsschutz Sie benötigen können Sie im Artikel Holz schleifen nachlesen.

Vorbereitungen vor dem Schleifen

Bevor Sie mit dem Schleifen beginnen, räumen Sie den Raum leer. Dazu gehören auch Bilder an der Wand, Gardinen und jegliche Einrichtung. Der Hausherr oder die Hausherrin wird es Ihnen im Nachhinein danken. Verzichten Sie auch wenn möglich darauf halbseitig zu arbeiten da dies deutlich länger dauern würde. Alles was nicht aus dem Raum entfernt werden konnte oder in den Nebenräumen der Gefahr droht zu verstauben, decken Sie mit Folie ab und sichern die Rändern der Folie mit Malerband.

Schauen Sie sich als nächstes den Fußboden genau an und suchen Sie nach eventueller Fäulnis oder Wurmlöchern. Alte Wurmlöcher können Sie ignorieren und ihr Gewissen mit der Tatsache beruhigen, dass das was früher als unschön galt heute einen individuellen Charakter verleiht. Falls gröbere Mängel auftauchen, tauschen Sie gegebenenfalls eine Diele aus oder ziehen einen Kammerjäger zu Rate. Falls irgendwo Nägel hervorstehen entfernen Sie diese oder versenken Sie sie mit einem Hammer und dem entsprechenden Senkstift. Hier ist äußerste Sorgfalt geboten, da durch den Kontakt zwischen Schleifmaschine und Metall Funken entstehen können. Zusammen mit herumfliegendem Staub kann dies Folgen haben die sehr unschön sein können.

Wenn vor oder während dem Schleifen Löcher sichtbar werden verschmieren Sie diese mit Holzkitt und lassen Sie diesen trocknen. Bei großen Löchern arbeiten Sie in Schichten. Danach können Sie die Stellen genau wie Holz bearbeiten.

Es macht durchaus Sinn die Fußleisten an den Rändern abzunehmen und nach dem Abschleifen wieder anzubringen oder durch neue zu setzten. Außerdem kommen Sie so beim Schleifen besser an die Ränder.

Sehen sie nun nach ob der Holzboden mit Wachs oder anderen Pflegemittel behandelt ist. Falls dies der Fall ist sollten Sie mit einer groben Körnung beginnen. 40er oder 60er Schleifpapier eignet sich gut für den Vorschliff, da dieser nicht so schnell durch das Wachs zugesetzt wird und Dielen die sich mit der Zeit gewölbt haben werden so schneller wieder eben. Wenn der Boden mit Farbe überstrichen wurde müssen Sie sich weniger Sorgen um ein zu schnelles Zusetzen der Schleifbänder machen.

Wie schleife ich richtig?

Wenn Sie einen Bandschleifer benutzen achten Sie beim Einsetzen des Schleifbands unbedingt darauf, es richtig herum einzusetzen, denn sonst löst sich die Klebung und das Band wird unbrauchbar. Das Band muss sich in Richtung des eingezeichneten Pfeils bewegen. Schleifen Sie mit dem Bandschleifer immer parallel zu den Dielen und achten Sie darauf, dass das Gerät immer in Bewegung bleibt um Dellen im Boden zu vermeiden. Halten Sie das Gerät nur um etwa 10° schräg, also nur einen Hauch. Je höher die Leistung des Geräts ist, desto schneller entstehen auch Dellen. Schleifen Sie so den gesamten Raum und prüfen Sie zwischendurch immer das Ergebnis. Wenn es Ihnen nicht so wichtig ist, dass der Fußboden 100% plan ist, sind Sie schneller fertig.

Für große Räume können Sie einen leistungsstärkeren Walzenschleifer benutzen. Beachten Sie, dass Sie hiermit aber auch viel schneller Dellen in den Fußboden schleifen können. Mit solchen Geräten sollten Sie den ersten Schliff diagonal zu den Dielen durchführen und danach parallel dazu schleifen. Wichtig ist nur, dass der letzte Schliff immer in Richtung der Dielen verläuft.

Verwenden Sie als nächstes 80er Schleifpapier. Danach sollte der Boden eine schöne helle Farbe besitzen und die Holzstruktur gut erkennbar sein. Für den Feinschliff verwenden Sie eine 120er Körnung.

Den Deltaschleifer können Sie für die Ecken und Kanten benutzen die nicht gut mit dem Parkettschleifer erreichbar sind und für eventuell hervorstehende Rundungen der Dielen.

Nach dem Schleifen

Jetzt muss der gesamte Raum gründlichst gereinigt werden und danach haben Sie die Wahl den Holzboden mit Öl, Wachs oder Lack zu behandeln. Gerade in einem Wohnraum kann die Art der Behandlung des Bodens einen großen Einfluss auf die darin lebenden Menschen haben. Deswegen überlegen Sie sich vorher gut wie Sie Ihn behandeln und worauf es Ihnen ankommt. Sprechen Sie dazu mit einem Fachmann und informieren Sie sich anderweitig um ein bestmögliches Ergebnis zu erreichen und ein verfrühtes, erneutes Abschleifen zu vermeiden.

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